04. März 2010, es ist Nacht, ca. 03.30 Uhr, Gipfelaufstieg! Die Luft ist sehr dünn aber ... sternenklarer Himmel, 3/4 Mond und der Wind bläst nicht allzu stark, ca. -5°C. Inzwischen befinden wir uns auf ca. 5.400 m in Richtung "Stella Point" (Kraterrand des Kibo). Wir, Chrissi und ich probieren den höchsten Punkt Afrikas zu erreichen, den "Uhuru Peak" (5.895 m), den höchsten Punkt des Kibo, einer der 3 Vulkane des Kilimanjaro-Massivs. Da wir sehr langsam gehen, findet die Kälte auch sehr langsam ihren Weg an die Zehen und Finger. Langsam ... sehr langsam, einen Schritt nach dem Anderen! Trinken ... trotz Isolierung ist der Trinkschlauch inzwischen eingefroren ... vergessen, das Wasser wieder in das Trinksystem reinzupusten! Essen ... Powerriegel ist steinhart gefroren! Mit den dicken Winterhandschuhen ist es mühsam die Schutzfolie vom Riegel herunterzubekommen. An einem Stein zerschellt der Riegel in essbare Stücke. Weiter geht's!

Doch bevor es bis hierher kam, gab es eine lange Planung. Also wird die Uhr jetzt kurz zurückgedreht ...

2009

... irgendwann, ein recht kurzes Gespräch ...
Stephan: "Chrissi?"
Chrissi: "Ja"
Stephan: "Gehst Du mit auf den Kilimanjaro?"
Chrissi: "Ja!"
Stephan: "ok!" ...

... die Planung geht los.

Fachliteratur wird gekauft um die ersten Infos zu bekommen. Nach vielem Lesen entscheiden wir uns für die Zeit Ende Februar / Anfang März 2010 ... Sommer in Afrika, nicht ganz so kalt in der Gipfelregion und vermutlich 'wenig los' am Berg. Mehrere Angebote werden eingeholt und wir entscheiden uns für den Touroperator Afromaxx aus Tanzania. Inzwischen entdecke ich das Kilimanjaro Forum im Internet, welches durch viele hilfsbereite 'User', sehr viele Informationen liefert.

Kurz nach Fasching sollte es losgehen. 14 Tage davon 7 'am Berg'. Die Flüge werden gebucht. Wir entscheiden uns für die Fluggesellschaft Condor, da diese einen Direktflug zum 'Kilimanjaro Airport' bei Moshi (Stadt südlich des Kilimanjaro) von Frankfurt / Main (Stadt südwestlich von Fulda) aus anbietet. Hauptgrund ist auch der Direktflug für das Gepäck, in der Hoffnung, dass es sicherer ankommt wenn es nicht in Amsterdam oder sonstwo umgeladen wird.

Nach und nach werden wir auch gerngesehene Kunden bei unseren Ausrüstungslieferanten. Hier werden wir gut beraten und decken uns mit der notwendigen Ausrüstung ein ... Rucksack, Schlafsack, Höhenmesser, Bergstiefel u.v.m ... dazu mehr unter Infos!

Inzwischen wächst die Informationsflut. Man hört auf einmal von anderen, die wiederum jemanden kennen, der auch ... usw. Welche Route? Wieviel Träger? Training? Höhenkrankheit? Ständig wird im Internet gesucht und in Fachliteratur gestöbert. Mit der Zeit ensteht so ein vollkommenes Bild, wie alles funktionieren könnte / sollte, und immer wieder ...

... Training!

Da wir in Fulda wohnen, haben wir vor der Haustür die Rhön! Monate / Jahre vorher viel Fahrrad fahren und ab September / Oktober 2009 geht es regelmäßig in die Rhön - zum Wandern. "Wasserkuppe", "Pferdskopf", "Eube" etc. werden die 'zweite Heimat'. Im Laufe der Zeit stellt sich der Kreislauf und die Muskulatur auf das Gelände ein. Der Rucksack wird mit ca. 10 - 12 kg beladen - Wasserflaschen!? - und immer wieder mitgetragen. Schuhe einlaufen, sich an das Gehen mit Wanderstöcken gewöhnen und schauen ob die Kleidung gut sitzt und 'funktionell' ist. In der Rhön kann man nicht 1.000 Hm am Stück trainieren, also Berg hoch, wieder runter und wieder hoch ...!! Da der Winter sehr verschneit ist, gibt es regelmäßig Schwierigkeiten, die Schneewehen zu überwinden aber ... alles Training ...

... Mitte Januar '10, ein recht kurzes Gespräch ...
Stephan: "Chrissi?"
Chrissi: "Ja"
Stephan: "Daisy kommt, gehst Du mit auf die Wasserkuppe?"
Chrissi: "Wer ist Daisy?"
Stephan: "Ein Sturm!"
Chrissi: "ok!" ...

Klamotten und Ausrüstung werden bei jeder Gelegenheit getestet und Mitte Februar ist alles bereit für die Reise nach Tanzania zum ...

... Kilimanjaro!


Uups! Zuviel Übergewicht im Gepäck! Somit melden wir Übergewicht bei der Fluggesellschaft an ... ist um einiges billiger als wenn es erst am Flughafen festgestellt wird!


Ankunft und ersten Tage ...



weitere Tourtage ...
 

Copyright 2018
Stephan von Köller